Anzahlung

Wieso? Warum? Wie hoch? 

Die meisten Tätowierer verlangen, um einen Termin zu fixieren, eine Anzahlung. Dieses Vorgehen ist branchenüblich und es ist eher die Ausnahme, wenn das anders gehandhabt wird.

Die Anzahlung ist eine Absicherung für den Artist. Nachdem ein Tätowierer immer nur an einem Kunden gleichzeitig arbeiten kann (ist klar, oder?), muss die Zeit gut eingeteilt werden und Ausfälle, sofern sie sehr kurzfristig passieren, bedeuten für den Künstler einen Verdienstentgang.

Es handelt sich bei einer Anzahlung oder Termin Kaution um eine Sicherheit für beide Seiten. Der Tätowierer bestätigt mit dem Erhalt den Termin und die Erstellung deines Motivs und du versprichst auch tatsächlich am besagten Tag, zur ausgemachten Uhrzeit, nüchtern, gesund und munter aufzutauchen. Es handelt sich also um eine win-win Situation für beide Parteien.

Höhe der Anzahlung

Die Höhe der zu leistenden Anzahlung kann von Studio zu Studio und von Artist zu Artist variieren. Zwischen einem symbolischen Wert von 50€ bis hin zur Zahlung der ersten zu verrechnenden Tätowierstunde ist so ziemlich alles vertreten. Besonders mathematisch motivierte Exemplare verrechnen einen bestimmten Prozentsatz der zu erwartenden Gesamtkosten. Auch das ist in der Praxis üblich.

Buchhalterisch kann diese Summe als Anzahlung verbucht werden, dann ist eine Rechnung zu stellen, oder als Kaution, was einen größeren Aufwand bedeutet, weil die Summe verwahrt werden muss und erst beim Legen der endgültigen Rechnung hinzugezählt wird. Wie das gehandhabt wird ist, wie so vieles, Geschmackssache.

Oft findest du in den allgemeinen Vertragsbedingungen die Informationen dazu unter welchen Voraussetzungen die bereits geleistete Zahlung rückerstattet wird. In der Regel verlierst du dein Geld, bei einem no-show – das bedeutet: wenn du nicht zu deinem Termin erscheinst. Solltest du krank werden und rechtzeitig Bescheid geben, bleibt deine Anzahlung normalerweise bestehen und du bekommst einen neuen Termin.

Wozu dient die Anzahlung?

Für einen Tätowierer beginnt die Arbeit lange bevor du mit erwartungsvoller Haut das Studio betrittst. Je nach Auftrag steckt viel Recherche hinter der endgültigen Arbeit, Skizzen werden angefertigt, dein Motiv entsteht in etlichen Arbeitsschritten, Photoshop Montagen werden erstellt, ein Stencil wird angefertigt. All das bedeutet einen Zeitaufwand, der im endgültigen Preis enthalten ist, allerdings nicht beglichen wird, sollte die Leinwand nicht auftauchen.

Aus diesen vielen und noch viel mehr Gründen (die mir jetzt leider nicht einfallen wollen 😉): Anzahlungen sind gerechtfertigt und üblich.